In der Zeit vom 20. bis 26. August fand die Weltmeisterschaft der 505er-Jollen vor Warnemünde statt. Mit dem erneuten Sieg zeigte das deutsche Duo Hunger/Jess eine hervorragende Leistung. Dies war bereits der Dritte Sieg des Teams in der Klasse der 505er seit 2001. Vorangegangen waren 7 Tage voller Aktion auf dem Wasser. Die Wetterbedingungen boten für jeden etwas, von hochsommerlichen Temperaturen bei wenig Wind bis zu kräftigem Wind und Temperaturen, die an den Herbst erinnerten. Die Entscheidung über den Weltmeistertitel wurde erst im letzten Rennen getroffen. Bis dahin hatten auch die zweitplatzierten Amerikaner Martin/Falsone noch Hoffnung auf den Sieg. Dritter wurden Scheder-Bieschin/Görge aus Deutschland.
In diesem Jahr wurden die 50. Weltmeisterschaften der 505er ausgetragen. Dies war die größte WM in der Geschichte dieser Bootsklasse. Das perfekt organisierte Event vereinte Segler aus 12 Nationen und von 4 Kontinenten auf der Ostsee vor Warnemünde. Insgesamt nahmen 170 Mannschaften an den Wettkämpfen teil. Diese Weltmeisterschaft in Deutschland brachte einen Zuwachs bei den Teilnahmen bei den vorbereitenden Regatten. Und sie zeigte die Leistungssteigerung der deutschen Teams innerhalb der letzten Jahre im internationalen Maßstab. Neben dem deutschen Weltmeister fanden sich 3 weitere deutsche Schiffe unter den ersten 7.
Die Verbreitung des 505er in den neuen Bundesländern ist geschichtlich bedingt noch relativ gering. Und so fuhr mit dem Team Hendrik Reinhardt (SV Stahl Finow) und Axel Schult (SWV Werbellinsee) nur ein Team aus dem Land Brandenburg zur Weltmeisterschaft nach Warnemünde. Dabei schlugen sich die Sportler tapfer und belegten einen guten 116. Platz unter den insgesamt 170 teilnehmenden Schiffen. Diese Leistung ist insofern bemerkenswert, da gerade das Segeln sehr materialintensiv ist. Die Geschwindigkeit eines Schiffes verringert sich sehr im Laufe seines Älterwerdens. Das Team Reinhardt/Schult konnte mit ihrem 26 Jahre alten Boot (zweitältestes Boot bei der WM) ungefähr ein Drittel der Teilnehmer, darunter auch nagelneue Schiffe, hinter sich lassen und belegte in der Sonderwertung der klassischen Jachten einen beachtlichen 4. Platz. Mit Plätzen zwischen 81 und 126 des Gesamtklassements zeigten sie zudem eine große Konstanz bei ihrer Leistung.
Dieser Artikel war vorgesehen für die Veröffentlichung in der Tagespresse des Landkreises Barnim.